Ende 2020 haben wir in einem kleinen Konvent ein Zukunftsbild für unser Hannover entwickelt. Daraus leiten wir nun Kriterien für den FFA 2021 ab.
Im vergangenem Jahr wurden von Vereinsmitgliedern in einem kleinen Konvent Ideen gesammelt, die wir uns für unsere Stadt und das Zusammenleben wünschen. Aus den gesammelten Ideen haben wir Visionen entwickelt, die ein Zukunftsszenario beschreiben. Dazu haben wir uns auf eine Methodik gestützt, die das Hansaforum mit dem s.g. Quartier-Gemeinwohl-Index (QGI) in Münster entwickelt hat.
Die von uns erarbeiteten Visionen sollen unser Zielbild darstellen. Als Kriterien für den Fonds für Außerordentliches stellen wir uns also die Frage: Welche Hilfsmittel benötigen wir, um Projekte umsetzen zu können, die auf die Realisierung dieser Vision hinarbeiten?
Diese Themenfelder und Visionen haben wir für unser Hannover erarbeitet:
Mobilität
Im Quartier gibt es viele verkehrsberuhigte Bereiche, die perfekt auf nicht motorisierten Individualverkehr ausgelegt sind. Der neu aufgeteilte Straßenraum zwischen allen Verkehrsteilnehmenden ist ruhiger und bietet Freiräume für Begegnungen und Aufenthalte. Da, wo früher Autos parkten, befinden sich jetzt barrierefreie und witterungsgeschützte Fahrradabstellmöglichkeiten. Vorhandene Wasserstraßen sind durch den Zugang zu Sharing-Angeboten ebenfalls in die Alltagsmobilität integriert.
Was wir tun können:
- Mehr verkehrsberuhigte Bereiche
- Mehr Fahrradparkplätze
- Sharing-Angebote für (Wasser-)Mobilität
Rücksichtsvolles Miteinander
Obdachlosigkeit und Lebensmittelnot ist Geschichte. Es gibt viele Orte, die verschiedene Menschen einladen zu verweilen und sich zu vernetzen. In einer zentralen Stelle gibt es alle Informationen zu sozialen und kulturellen Aktionen und Praktiken im Quartier, die es allen Menschen leicht macht sich zu involvieren. Die Gemeinschaft sorgt für saubere Straßen und Parks, sodass auch nach langen Tagen und Nächten niemand durch den Müll der Anderen gehen muss.
Was wir tun können:
- 'Fair'-Teilung von geretteten Lebensmitteln
- Wohnraum für Obdachlose: Lobby schaffen, Aufklärung, Sichtbarkeit, Aufklärung
- Beleuchtung von Mülleimern und Parks (über Solar)
- Öffentlich zugängliche Besen o.ä.
Nachhaltigkeit & Regionalität
Die essbare Stadt: Hauswände, öffentliche Plätze und Parks werden zum Lebensmittelanbau genutzt und vieles wird in Kooperationen mit Landwirt*innen regional, fair und solidarisch konsumiert. Nachhaltige Bildung ist wichtiger Bestandteil bei allen Altersklassen und wird im Quartier gelebt.
Was wir tun können:
- Flächen für essbares identifizieren
- Sensibilisierung, Anlaufstellen, Foodfestival für regionale Produkte
- Müllabholung (z.B. KüGa) auch am Wochenende
- Zirkuläres Wirtschaften
- Bildung: grünes Klassenzimmer
- Umgestaltung des Straßenraums zum grünen Treffpunkt
- Rohstoffe aus der Stadt nutzen: Re- und Upcycling
Freiräume & schöne Nachbar*innenschaft
Es gibt viele öffentliche Plätze mit verschiedenen Aufenthaltsmöglichkeiten: Grüne Erholungsflächen, Sportmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten, Tischen und vielem mehr. Nicht zuletzt durch die Beseitigung von Parkflächen stehen den Anwohner*innen viel mehr Flächen zur Verfügung, die außerdem für kulturelle und nachbarschaftliche Feste genutzt werden.
Was wir tun können:
- Konsumfreie Orte schaffen
- Brandwände und Fassaden künstlerisch gestalten
- Straßenmöbelaufstellen
- Erholungsorte sichtbar machen (Kartierung)
- Kleine Straßenfeste
Raus aus der Blase
Durch die vielen Verweilorte ist es leicht am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und Zugang zu finden. Aktionen und Vorhaben im Quartier werden für alle Anwohner*innen gut auffindbar verbreitet und es gibt konkrete Anlaufstellen für Hilfestellungen.
Was wir tun können:
- Kioske fördern: vorhandene Strukturen nutzen
- Unmittelbare Ansprache im öffentlichen Raum
Beteiligung, Teilhabe & Mitbestimmung
Politiker*innen und Verwaltungsangestellte sind präsent und direkt ansprechbar im Quartier. Beteiligungsmöglichkeiten sind vielschichtig, abwechslungsreich, niedrigschwellig und interessant aufgebaut. Die Anwohner*innen nehmen das Angebt der Mitgestaltung gerne wahr und ernst. Wissen über Stadtentwicklungsprozesse und Praktiken sind für alle zugänglich, um vom Wissen der Anderen zu lernen.
Was wir tun können:
- Bürger*innenräte
- Digitale Beteiligungsformate
- Toolkit für Stadtmachende
Austausch, Begegnung & Vernetzung
In Hannover herrscht buntes Leben: öffentliche Räume und Plätze sind gefüllt mit Menschen, die verschiedenen Aktivitäten nachgehen. Durch die räumliche Verteilung kommen sie miteinander in den Austausch und es herrscht eine gemütliche und offene Atmosphäre.
Was wir tun können:
- Tischtennisplatten
- Mobile Sitzgelegenheiten
- Gemeinsame Essen
- Toolkit für Begegnungen im öffentlichen Raum